Kunst aus Ulcinj bringt Ferienlaune

July 18, 2014   | Bota

Ulqini ekspozon në Zvicër - Bilal Nikeziqi & Edin Kapllani dhe Ismet KaramnagaAltstadt-Präsident Ismet Karamanaga hält seine Rede, flankiert von den Künstlern Bilal Nikeziqi (links) und Edin Kapallani. Das Bild neben Mirjam Hadorn zeigt ein typisches Motiv aus Ulcinj. (Bild: Alexandra Scherrer)

Die Ausstellung in der Galerie Hadorn bringt Kunst aus Montenegro ins Toggenburg. Die Ausstellung «Ulcinj meets Lichtensteig» stellt die Heimat der Künstler auf verschiedene Weisen vor. Die Vernissage fand am Mittwoch statt.

ALEXANDRA SCHERRER

LICHTENSTEIG. Wer am Mittwochabend in Lichtensteig unterwegs war, wurde vielleicht vom Duft gebratenen Fleisches angelockt. Jene, die dieser Verlockung folgten, wurden geradewegs in die Hintergasse geführt, nämlich zur Galerie Hadorn. «Ulcinj meets Lichtensteig» lautet der Titel der neuen Ausstellung, die an diesem Sommerabend eröffnet wurde. Mirjam Hadorn, Besitzerin der Lichtensteiger Galerie, organisiert damit ein Sommerspecial mit dem Ziel, dem Publikum auch in dieser Zeit etwas zu bieten. Dafür stellt sie zum ersten Mal Bilder ausländischer Künstler aus und öffnet die Galerie gar zwei Nachmittage mehr als üblich. «Ich wollte etwas Sommerliches zeigen», sagt sie.

Von adriatischer Küste inspiriert

Die Bilder im Parterre entführen an einen Ort am Mittelmeer: Fischerboote und Fische sind die überwiegenden Motive. Starke Farben machen Lust auf Sonne und Strand. Diese Werke stammen von Künstler Edin Kapallani. Sein Kollege und ehemaliger Lehrer Bilal Nikeziqi stellt im ersten Stock aus. Auch dort sind Fischerboote zu sehen. Aber auch Werke, die von der Inspiration aus seiner Liebe zu Frauen leben.

Die beiden Künstler, die den ganzen Weg von Montenegro in die Schweiz mit dem Auto gereist sind – auch ihre Bilder haben sie erstaunlicherweise so transportiert –, werden von ihrer Heimatstadt Ulcinj inspiriert. Die südlichste Stadt Montenegros nahe der Grenze zu Albanien mit einer geschichtsträchtigen Altstadt und einem dreizehn Kilometer langen Sandstrand bis zur Mündung des Flusses Bojana und der Insel Ada. Auch sogenannte Kalimeras, die in den mitgebrachten Broschüren als Fischerhütten beschrieben werden, finden sich dort. Sowohl Edin Kapallani als auch Bilal Nikeziqi haben sie gemalt.

Kultur vermitteln

Während es den Besucher in der Galerie wegen der Bilder nach Ferien gelüstet, ist dies draussen wegen des Essens der Fall. Spezialitäten aus dem Land der Künstler, wie beispielsweise die süsse Baklava, bringen dem Publikum Ulcinj auf kulinarischem Weg näher. Senad Dragaj vom Happy-Life-Pub kümmert sich um das Hackfleisch auf dem Grill, den sogenannten Cevapcici. Der Grillmeister des Abends hat sich entschlossen zum Entstehen der Ausstellung etwas beigetragen. Dank ihm konnte der Kontakt zwischen den Künstlern und der Ausstellerin geknüpft werden. Er war ehemaliger Schüler von Ismet Karamanaga, des Präsidenten des Vereins Altstadt Ulcinj, der ebenfalls extra angereist ist, um in seiner Rede nicht nur die Stadt, sondern auch das Land Montenegro näherzubringen. Er erzählt von schönen Stränden, atemberaubenden Sonnenuntergängen und faszinierender Architektur.

Gleichzeitig schwärmt er von Lichtensteig, das so sauber, so schön und so kultiviert sei. Eine Partnerschaft mit diesem Städtchen würde er sehr begrüssen. Vielleicht hat er das sogar dem anwesenden Stadtpräsidenten Mathias Müller vorgeschlagen. Mirjam Hadorn freut sich, dass durch die Ausstellung eine andere Kultur vermittelt wird. «Unterschiede sollen aufgezeigt und gegenseitiges Verständnis gefördert werden», sagt sie. Die angebotenen Spezialitäten, aber vor allem die Ehrengäste haben an dieser Vernissage erheblich zum Gelingen des Anlasses beigetragen.

Ausstellung «Ulcinj meets Lichtensteig» vom 16. Juli bis 23. August; Öffnungszeiten auf www.galeriehadorn.ch. Zwischen dem 17. Juli und 2. August ist die Ausstellung zusätzlich am Mittwoch und Donnerstag von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Source: http://www.tagblatt.ch