Der österreichische Konkurrent Soravia, der sich intensiv um Projekte in Serbien und Montenegro bemüht hat und auch an Ulcinj interessiert war

March 15, 2008   | Ekonomia / Ekonomija

Hanno SoraviaSoravia sagt Montenegro adieu
Die österreichische Soravia-Gruppe hat nach einigen Hürden und Komplikationen bei Ausschreibungen von Projekten von Montenegro erst einmal genug.
Nach vielen Ankündigungen kommt das voraussichtlich größte Tourismusinvestment der gesamten adriatischen Küste in Fahrt: Dieser Tage wird die montenegrinische Regierung Investoren zur Interessensbekundung für ein Hotelprojekt bei der Stadt Ulcinj, nahe der montenegrinisch-albanischen Grenze, einladen. Das ist die Vorstufe zur Ausschreibung.
Es geht um fast 2000 Hektar freier Fläche, das meiste davon im Staatseigentum, die am längsten Sandstrand Südosteuropas liegen (13 Kilometer). Der ungarisch-österreichische Developer TriGranit hat im Sommer 2007 Interesse signalisiert: Man würde dort zwei Hoteltürme, Shopping- und Entertainmentcenter bauen – um stolze drei Milliarden €, teilte TriGranit damals mit. An TriGranit hält die Immoeast 25 Prozent.
Der österreichische Konkurrent Soravia, der sich intensiv um Projekte in Serbien und Montenegro bemüht hat und auch an Ulcinj interessiert war, winkt auf Anfrage nun ab: Man werde sich nicht mehr um Projekte in Montenegro bemühen, denn mit den bisherigen Versuchen habe man zu viel Zeit verplempert, so Soravia-Manager Tschavdar Stefanov. “Den Politikern sind wir nicht böse, das Land ist aber für Projekte extrem schwierig, sodass wir lieber was anderes machen.”

Bedenkliche Pläne

TriGranit gilt beim Ulcinj– Projekt schon lange als Favorit, auch wenn mittlerweile auch dieGrand Beach Ulcinj Königsfamilie aus Abu Dhabi und der Russe Roman Abramowitsch Interesse bekundet haben sollen. In diesem Fall ist die Ausschreibung reine Formalität: Investoren rennen den Ministern und Bürgermeistern ständig die Türe ein, wer im Vorfeld das größte Investment versprechen kann, hat gewonnen.
Bedenklich stimmt, dass es im Land offenbar kaum raumplanerische Kontrolle gibt. So schockte die Stadtregierung von Budva kürzlich mit dem Geständnis, an die 20 Hochhäuser seien in der Küstenzone der Gemeinde geplant.

http://www.wirtschaftsblatt.at/