Großbrand zwingt Touristen zu Flucht

August 24, 2008   | Shtypi / Mediji, Turizmi / Turizam

Touristenhochburg im Flammenmeer: Ein Großbrand tobt in den Vororten des Adria-Badeortes Budva in Montenegro. Jetzt helfen Löschflugzeuge aus dem Ausland, die Katastrophe einzudämmen.

Podgorica – Die Flammen bedrohen seit Donnerstag mehrere Touristenhotels in Budva, so dass Urlauber evakuiert werden mussten. Wie Medien am Freitag berichten, würden bei der Bekämpfung des Großbrands auch Löschflugzeuge aus Italien und Serbien eingesetzt. Einige Feuerwehrleute erlitten leichtere Verletzungen.

Bürgermeister Rajko Kuljaca schloss Brandstiftungen nicht aus. Das Flammenmeer erreichte auch die Badestrände, darunter auch den großen Strand Jaz, auf dem Popstar Madonna am 25. September auftreten will.

Im August hatten Urlauberhochburgen in Montenegro mehrfach für Negativschlagzeilen in den lokalen Zeitungen gesorgt. In Becici an Montenegros Adriaküste spülte eine offensichtlich unsachgemäß verlegte Wasserleitung fast den ganzen Sandstrand ins Meer. In der nahe gelegenen Bucht von Kotor, die seit 25 Jahren unter Unesco-Schutz steht, sprengte ein windiger “Unternehmer” illegal einen halben Berg, um Platz für ein Hotel und einen neuen Strand zu bekommen. Und im Ort Ulcinj sorgte die Mückenbekämpfung am helllichten Tag mit chemischen Keulen unter den Touristen für “Panik”, wie Zeitungen berichteten.

Ulcinj

Ulcinj

Montenegro hatte seine Tourismusangebote in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut. Es entstanden Fünf-Sterne-Hotels, immer neue Luxusapartements für betuchte ausländische Kundschaft und komplette Dörfer mit Top-Villen für steinreiche russische Interessenten hoch in den Bergen mit phantastischem Blick aufs Meer. Trotzdem ist für Hoteliers, Souvenirhändler und Tretbootverleiher die laufende Saison ein Flop.
Vor allem der jahrelange Wildwuchs illegal errichteter Quartiere macht der atemberaubend schönen Küste zu schaffen. Da der weitaus größte Teil des knapp 300 Kilometer langen Ufers Steilküste ist, sind die Strände zu klein, um Massentourismus verkraften zu können. Trotzdem geht der Bauboom trotz aller Warnungen vor fehlender Infrastruktur ungehemmt weiter.

sto/dpa
Stern
Email: info.ulqini@gmail.com
Link: www.visit-ulcinj.com/

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